Akupunktur
Akupunktur ist ein Teilbereich der Traditionell Chinesischen Medizin und wird in China als auch anderen Teilen des Fernen Ostens seit über 2500 Jahren angewandt, um Gesundheit zu erhalten, zu fördern und wiederherzustellen.
Der Grundlagen dieser ganzheitlichen Heilmethode basieren auf dem Prinzip von Yin und Yang, dem Gesetz der Fünf Elemente sowie der Philosophie, dass unsere Gesundheit, physisch wie auch mental, vom Zustand unseres Qi (Lebensenergie) abhängt. Letzteres sollte sich frei, ungehemmt und ausgewogen durch ein Netzwerk von Energiebahnen, den Meridianen, bewegen.
Eine Reihe von inneren und äußeren Faktoren, beispielsweise Bewegungsmangel, schlechte Ernährung, genetische Faktoren, Infektionen, Traumen oder psychische Belastungen wie Stress oder Depressionen können diesen Fluss stören, hemmen oder auch erschöpfen - Schmerzen oder Krankheiten resultieren.
Akupunktur bezweckt den Energiefluss zu korrigieren indem feine Nadeln in spezifische Punkte entlang dieser Meridiane gestochen werden, wobei die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktiviert und die natürliche Balance zwischen Körper, Geist und Seele wiederhergestellt wird.
Was während einer Akupunktur genau in unserem Körper passiert, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Jedoch konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden, dass das Nadeln bestimmter Punkte spezielle Wirkungen entfaltet, wie zum Beispiel die Linderung von Schmerzen, eine Reduktion von Übelkeit und Erbrechen oder die Förderung der Wehenaktivität. Mit Hilfe moderner medizinischer Untersuchungsverfahren, allen voran der Kernspintomographie, kann heute eine direkte Wirkung der Akupunktur auf den Gehirnstoffwechsel bestätigt und eine Aktivierung bestimmter Hirnareale, die mit den stimulierten Punkten in direkter Verbindung stehen, bildlich dargestellt werden. Es kommt so zu einer vermehrten Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen, was ein Erklärungsmodell für die heilende Wirkung der Akupunktur im westlichen Sinne liefert.
Indikationen
Es ist heute nachgewiesen, dass Akupunktur bei einer Fülle von Erkrankungen hilfreich sein kann und oft gerade dann Erleichterung schafft, wenn herkömmliche Behandlungsansätze erfolglos geblieben sind. Während einige Menschen eine präventive Behandlung suchen, um ihre Konstitution zu stärken oder den Erhalt ihrer Gesundheit anstreben, werden andere wegen spezieller Symptome oder Beschwerden vorstellig.
Indikationen für eine Akupunkturbehandlung sind unter anderem:
-
Was ist der Unterschied zwischen Chiropraktoren, Chiropraktikern und Chirotherapeuten?"Der Hauptunterschied liegt in der jeweiligen Ausbildung. Chiropraktoren haben ein universitäres Studium der Chiropraktik nach international anerkannten Standards sowie den Richtlinien der WHO absolviert - mindestens 5 Jahre inklusive eines Praxisjahres. Somit besitzt ein Chiropraktor zudem fundierte Kenntnisse in der Allgemeinmedizin und ist in der Lage, radiologische Bilder zu deuten. Chirotherapeuten sind Ärzte, die eine Zusatzausbildung im Bereich Chiropraktik absolviert haben.
-
Wer kann chiropraktisch behandelt werden?Grundsätzlich eignet sich die Chiropraktik für jeden. Individuell angepasste Techniken ermöglichen eine gezielte Behandlung von Menschen jeden Alters und jeder Körpergröße, so dass auch Kinder oder ältere Menschen unbedenklich chiropraktische Hilfe in Anspruch nehmen können.
-
Wann empfiehlt sich eine Behandlung?Prinzipiell immer, da die Behandlung sowohl vorbeugend als auch bei bereits bestehenden Beschwerden angewendet werden kann. Besonders hilfreich ist es, akuten und chronischen Schmerzen entgegenzuwirken und dann in regelmäßigen Abständen präventiv zum Erhalt einer optimalen Körperdynamik fortzufahren. Chiropraktik ist für zahlreiche Patienten eine wertvolle Alternative zu Medikationen, Spritzen oder operativen Eingriffen oder auch eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin. Welche Diagnosen oder Symptome unter den typischen Behandlungsbereich eines Chiropraktors fallen, erfahren Sie unter Behandlungsspektrum.
-
Renken Chiropraktoren ein?Nein! Auch wenn im Volksmund gerne vom "Einrenken" gesprochen wird, hat die chiropraktische Mobilisierung eines Gelenks nichts damit zu tun. Ein wirklich ausgerenktes Gelenk im Bereich der Wirbelsäule ist ein medizinischer Notfall, der in der Regel nur durch eine extreme Gewalteinwirkung entsteht und somit unbedingt zur Behandlung in die Notaufnahme gehört. Was häufig als "Verrenkung" bezeichnet wird, ist tatsächlich nur eine Blockade im Bereich der Wirbelsäule – die Gelenkflächen sind da wo sie hingehören, aber bewegen sich nicht reibungslos gegeneinander. Das Resultat sind Schmerzen und Verspannungen. Chiropraktoren können diese Blockaden durch gezielte Impulse effizient lösen
-
Warum knackt es bei der Behandlung?Dieses wohlbekannte Phänomen wird durch das Entstehen von Gasblasen, vorwiegend CO2 im Gelenksspalt hervorgerufen. Das durch die Manipulation bedingte Separieren der Gelenksflächen erzeugt einen Unterdruck im Kapsel umschlossenen Gelenk, der statische Druck der Gelenkflüssigkeit fällt unter dessen Verdampfungsdruck, Dampfblasen bilden sich und kollabieren nach kurzer Zeit implosionsartig unter Bildung eines knackenden Geräusches. Das Knacken ist für den Erfolg einer chiropraktischen Behandlung jedoch sekundär; das heißt es muss nicht knacken, um bestehende Blockaden zu lösen, die Gelenke müssen sich lediglich bewegen.
-
Können Gelenke ausleiern?Nein. Entsprechend ausgebildete Chiropraktoren verwenden ausschließlich Techniken, die mit minimalen Impulsen und geringen Amplituden Gelenkblockaden lösen. Diese können theoretisch täglich ausgeübt werden und fügen dem Gelenk keinen Schaden zu – im Gegenteil – befreien dieses von schädlichen Blockaden und Fehlstellungen. Nichts desto trotz ist der Mythos des „Ausleierns" insbesondere in Deutschland sehr verbreitet, denn ein alter Irrtum hat leider mehr Freunde als eine neue Wahrheit.
-
Wie viele Behandlungen sind notwendig?Wie viele Behandlungen nötig sind hängt ganz von Ihrem individuellen Beschwerdebild ab. Generell gilt: je akuter ein Problem, desto schneller kann es behoben werden. Chronische Beschwerden benötigen erfahrungsgemäß etwas länger. Statistisch gesehen sind für die meisten Patienten 5-9 Behandlungen erforderlich, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Eine subjektive Besserung der Beschwerden ist jedoch häufig – in 25-40% der Fälle - schon nach der ersten Behandlung spürbar.
-
Ist die Behandlung sicher?Es gibt mittlerweile viele Studien die die Sicherheit der Chiropraktik belegen – Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Behandlung von einem qualifizierten Chiropraktor ausgeführt wird. Aufgrund einer langjährigen akademische Ausbildung und Praxiserfahrung weiß dieser, eventuelle Risiken richtig einzuschätzen und die Behandlung dementsprechend anzupassen. Selbstverständlich erfolgt vor der ersten Behandlung eine umfassende Aufklärung. Wenn eine Diagnose zeigt, dass die Beschwerden nicht in den Kompetenzbereich eines Chiropraktors fallen, werden Patienten immer an einen anderen Spezialisten überwiesen.
-
Welche Reaktionen können nach einer Behandlung auftreten?Chiropraktische Impulse an Gelenken mit eingeschränkter Beweglichkeit gehen oft einher mit einer spontanen Besserung des Beschwerdebildes, manchmal auch mit einer Besserung der Allgemeinbefindlichkeit. Es gibt jedoch keine Sofortheilung. In einigen Fällen kann es zu einer sogenannten „Erstverschlechterung“ kommen, die mit vorübergehenden Reizzuständen, Muskelkater oder erhöhter Müdigkeit einhergehen kann; jedoch in der Regel unbedenklich ist und nach 1-2 Tagen wieder verschwindet. Behandlungen an der Halswirbelsäule werden manchmal von einem leichten Schwindelgefühl oder kurzem Kopfschmerz begleitet. Grund für diese Reaktionen ist, dass die behandelten Wirbel und Gelenke - häufig nach langer Zeit zum ersten Mal - wieder beweglich sind und sich die umliegenden Strukturen auf diese veränderte Situation einstellen müssen.
-
Wann sollte man nicht behandeln?Während eines akuten Infektes und wenn der Patient unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht, sollte nicht behandelt werden.
-
Brauche ich eine Überweisung vom Arzt?Nein. Heilpraktiker haben in Deutschland Behandlungsautonomie, das heißt Diagnose und Behandlungsplan werden direkt erstellt und müssen nicht von einem Arzt angewiesen werden.
-
Wer trägt die Kosten für eine Behandlung?Gesetzliche Krankenversicherungen übernehmen in der Regel nur die Kosten für Behandlungen durch zugelassene Ärzte. Daher könnte sich ggf. eine Heilpraktiker - Zusatzversicherung lohnen. Private Krankenversicherungen übernehmen die Behandlungskosten ganz oder teilweise, abhängig davon, für welchen Krankenkassen-Tarif sich Patienten entschieden haben. Weitere Informationen finden Sie unter Kosten.
Akupunktur bietet eine exzellente Unterstützung, wenn Sie unter chronischer Erschöpfung leiden und kann als Begleittherapie neben schulmedizinischen Methoden eingesetzt werden, zum Beispiel bei Tumorerkrankungen zur Linderung der Nebenwirkungen von Chemotherapien oder zur Verbesserung des Allgemeinbefindens nach Operationen oder Bestrahlungen.
Ebenso kann es im Rahmen der Geburtsvorbereitung, ab der 36. Schwangerschaftswoche angewandt, zu einer Verkürzung der Geburt mit einer Reduktion der damit verbundenen Schmerzen führen.
Diagnose und Behandlung
Am Anfang einer Behandlung steht eine detaillierte Anamnese, die Ihre momentanen Symptome berücksichtigt, aber auch Ihre Krankheitsgeschichte sowie Lifestyle, Emotionale Einflüsse und Ernährungsgewohnheiten betrachtet. Hinterfragt werden auch andere relevante Körperfunktionen, wie Verdauung oder Schlafgewohnheiten, um eventuellen auslösenden Ursachen auf den Grund gehen zu können.
Ebenso wird eine Puls- und Zungendiagnose und, wo nötig, eine körperliche Untersuchung durchgeführt.
Die Behandlung selbst setzt sich aus diversen Techniken der TCM zusammen, wobei Akupunktur den Schwerpunkt der Behandlung darstellt. Feine sterile Nadeln werden in spezielle Punkte entlang den Meridianen gesetzt und, in Abhängigkeit vom gewünschten Behandlungseffekt, für bis zu 20 Minuten belassen oder aber sofort wieder entfernt.
In einigen Fällen kommen unterstützende Techniken wie Ba Guan Fa (Schröpfen) oder Moxibustion zum Einsatz. Letzteres beinhaltet die Verwendung von Wärme an Akupunkturpunkten oder entlang der Meridiane, wobei das sanfte Verbrennen von getrocknetem Chinesischem Beifußkraut besonders gut einen Mangel an Yang-Energie ausgleichen kann.
Eine individuelle Beratung betreffend Ernährung, Bewegung und Lifestyle-Optimierung runden die Behandlung ab.
Wirkungen
Da jeder Mensch ein Individuum ist, kann auch die Wirkung einer Akupunkturbehandlung von Person zu Person variieren. Häufig erleben Patienten mehr als nur die Erleichterung ihrer spezifischen Probleme; sie fühlen sich revitalisiert, verspüren ein gesteigertes Wohlbefinden oder können besser schlafen.
Nebenwirkungen treten nur in seltenen Fällen auf. Vereinzelt berichten Patienten von einer kurzzeitigen Verschlimmerung ihrer Symptome, die jedoch innerhalb von 24-48 Stunden verschwinden. Außerdem kann es zu einem Hämatom um die Einstichstelle oder dem Austritt eines Bluttropfens kommen. Manche Patienten fühlen sich schläfrig oder etwas benommen direkt nach der Anwendung.
Großangelegte Studien der letzten Jahre haben bewiesen, dass Akupunkturbehandlungen bei sachgemäßer Handhabung zu den sichersten und nebenwirkungsärmsten Therapiemethoden zählen.